In der Nacht vom 12. auf den 13. März 2023 fand wie jedes Jahr in Los Angeles die OSCAR – Verleihung statt. Und das bereits zum 95. Mal. Moderiert erneut von Jimmy Kimmel, sowie diesmal, wir erinnern uns an den wenig ruhmreichen Auftritt von Will Smith im Jahr 2022, ohne Eklat.
 
Moderator Jimmy Kimmel hat sich dafür aber über den Ablauf der Gala im vergangenen Jahr lustig gemacht. Und zwar mit den Worten: „Wer diesmal gewalttätig werde, bekomme auf jeden Fall den Oscar als bester Hauptdarsteller“. Und: „Bitte klatschen Sie kräftig. Aber bitte benutzen Sie Ihre Hände bitte nicht für irgendwas anderes.“
 
Nachdem er die ersten Gäste im Publikum begrüßte, sprach er auch Steven Spielberg an. Gratulierte ihm zu seinem Film THE FABELMANS und fragte, ob er nicht doch mal Marijuana geraucht hätte, was Spielberg nämlich angeblich noch nie getan hat.
 
Denn einen Film über einen Alien zu machen, der die ganze Zeit Cookies isst und ständig ein Telefon sucht um damit nachhause zu telefonieren, so eine Idee müsse doch High entstanden sein.
 
“Ich schwöre du warst so high (Wortwitz auf hoch) wie ein Fahrrad!” Wir erinnern uns: Elliott und E.T. sind mit dem berühmten BMX-Bike in den Himmel geflogn. Das Bild aus dem Film wurde dann auch das Logo der Produktionsfirma von Steven Spielberg.
 
Sehr sehr lustig war übrigens auch der Gag, mit dem Jimmy Kimmel von der Bühne ging. Mit dessen Anmerkung, dass es dieses Jahres keine Musik gäbe, wenn ein Preisträger zu lange Redezeit beanspruche. Dann kamen Tänzer einer Musical Show und erledigten diesen Job gleich mal mit Jimmy.
 
Bester internationaler Film für Deutschland
 
Die absoluten Gewinner des Jahres waren 2023 der deutsche Kriegsfilm IM WESTEN NICHTS NEUES und die Sci-Fi – Komödie EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE.
 
Letztere läutete gleichzeitig das Comeback eines Schauspielers ein, den viele noch aus ihrer Kindheit kennen dürften: Ke Huy Quan. Besser bekannt als Data von den GOONIES oder als Shorty aus INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES. Und der erhielt einen OSCAR als Bester Nebendarsteller. Überreicht standesgemäß von keinem geringeren als Schauspiel-Legende HARRISON FORD.
 
Bedacht wurde EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE insgesamt mit 7 der begehrten Trophäen, darunter einer für den besten Film. Einer der OSCARS ging dabei übrigens auch an Jamie Lee Curtis, bekannt u.a. aus der Horrorfilmreihe HELLOWEEN, für ihre Darstellung als penible Steuerbeamtin.
 
Aber auch der deutsche Beitrag IM WESTEN NICHTS NEUES zählte zu den Highlights der Veranstaltung. Der Film von Edward Berger, mit den Schauspielern Felix Kammerer, Albrecht Schuch, Aaron Hilmer, Daniel Brühl, sowie Edin Hasanovic ist eine von Netflix in Auftrag gegebene Produktion und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque aus dem Jahr 1929.
 
Auf dem grauen, des ansonsten eigentlich roten Teppich vor dem Dolby Theater berichtet Regisseur Edward Berger über seine Tochter, die ausschlaggebend war, dass er den Film gemacht hat. Denn das Buch wurde bei ihr im Unterricht besprochen. Als das Angebot des Produzenten Malte Grunert an ihn ran getragen wurde, war seine Tochter deshalb sofort begeistert und er wusste, dass er diesen Film machen muss.
 
Gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Denn sein Film holt die Trophäe in der Kategorie Bester internationaler Spielfilm.
 
Tränenreicher Auftritt
 
Rührend war hingegen auch die Auszeichnung für inen Schauspieler, der jahrelang von der Bildfläche verschwunden gewesen ist: Brandon Fraser.
 
Einem einstigen Mitglied der A-Liga von Hollywood, der es vor allem durch seine Rolle als Richard Rick O´Connell im THE MUMMY – Franchise zu Weltruhm erlangt. Sichtlich gerührt war der Mime deshalb, dass er nach seiner langen Abwesenheit von der Traumfabrik jetzt den Oscar für seine eindrucksvolle Performance (Bester Hauptdarsteller) und kaum wiederzuerkennen als übergewichtiger Mann in THE WHALE ergattern konnte.
 
Revelanz und Anmut
 
Den Preis für den besten Dokumentarfilm konnte übrigens NAWALNY, eine Dokumentation über den Oppositionellen Alexej Nawalny einheimsen. Eingerahmt von einer sehr emotionalen Ansprache seiner Ehefrau Julija Nawalnaja, die sich mit den Worten: „Bleibe stark, mein Liebster!“ beim Publikum bedankte.
 
Beim Rahmenprogramm durfte Lady Gaga mit dem nominierten Filmsong HOLD MY HAND aus TOP GUN: MAVERICK übrigens zeigen, wie schlicht ein Auftritt sein kann. In schwarzer Jeans mit Löchern an den Knien und auf einem einfachen Hocker sitzend. Eingerahmt von der Band BloodPop. Einfach umwerfend.
 
Sie ehrte damit übrigens Tony Scott, welcher 1986 das Original als Regisseur umgesetzt hat. Die Fortsetzung erhielt diesmal fünf Auszeichnungen, nur leider nicht in der Kategorie Beste Filmmusik.
 

Fazit

Insgesamt war es eine eher ruhige Nacht. Ohne Aufreger feierte sich die Elite Hollywoods mal wieder selbst. Mit einigen Highlights, den Gewinnern des Abends. Von der Veranstaltung wird bei der breiten Masse hingegen nur wenig hängen bleiben.